Lichttherapie: Helles Licht vertreibt den Winter-Blues

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Wenn die Tage kürzer und trüber werden, verdunkelt sich häufig auch die Stimmung. Manche Menschen werden sogar ausgesprochen depressiv. Sie fühlen sich niedergeschlagen, können sich zu nichts aufraffen und haben nicht einmal Lust, sich zu bewegen. Sie entwickeln Heißhunger auf Süßigkeiten, Nudeln, Kartoffeln und andere kohlenhydrathaltige Speisen, legen an Gewicht zu und würden am liebsten rund um die Uhr schlafen.

Erst in den achtziger Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass die herbstlich-winterliche Depression mit hellem weißen Licht erfolgreich behandelt werden kann. Denn Licht beeinflusst die innere Uhr. Bei Dunkelheit setzt die Zirbeldrüse im Gehirn nämlich das schlaffördernde Hormon Melatonin frei. Nimmt das Auge dagegen mehr helles Licht auf, wird Melatonin abgebaut und der Trübsinnige wieder munter.

© Beurer GmbH

Fast alle Menschen erleben Stimmungsschwankungen mit den sich ändernden Jahreszeiten. Viele fühlen sich dadurch kaum beeinträchtigt. Doch jeder zehnte bis fünfte Europäer und Nordamerikaner leidet Schätzungen zufolge an leichten bis schweren Formen der „Saisonal Abhängigen De­pression“ (SAD). Die reichen von leichten Verstimmungen bis hin zu Selbstmordgedanken.

„Ab wann etwas krankhaft und behandlungsbedürftig ist“, so Dr. Jürgen Zulley vom Schlaf­me­dizini­schen Zentrum der Universität Regensburg, „ist schwer zu entscheiden und objektiv nicht genau festzulegen. Allgemein sagt man, wenn das Leiden so stark ist, dass erhebliche Einschränkungen in Aktivitäten und Befindlichkeit bestehen.“

Lichttherapie ist ein anerkanntes Verfahren

Wenn die Tage trübe werden, können Lichttherapiegeräte auch die Psyche aufhellen.
Heute ist die Lichttherapie ein anerkanntes Behandlungsverfahren in der Psychiatrie. Professor Anna Wirz-Justice, die an der Basler Universitätsklinik das Chronobiologische Labor leitet, führte die Therapie in Europa ein. Zunächst wurde sie in Kliniken eingesetzt. Dort können sich mehrere Patienten gleichzeitig in einem Lichtraum aufhalten. Auch niedergelassene Ärzte wenden die Therapie an. Sie dauert etwa 40 Minuten bis zwei Stunden, je nach Stärke der Lampen. Je heller das Licht, desto kürzer die Behandlung.

Inzwischen bietet die Industrie Therapiegeräte für den Hausgebrauch an.

Auch Wohlfühlleuchten sollen die schlechte Laune vertreiben. Sie haben zwar keine Zertifizierung als Therapiegeräte, können aber prinzipiell auch ihren Zweck erfüllen. Wir haben 13 Tischgeräte getestet, einen Lichthelm ins Visier genommen und nach Anleitung der WDR-Hobbythek eine Lichtdusche gebaut. Die Geräte enthalten zwei bis sechs Leuchtstoffröhren. Der UV-Anteil wird wegen möglicher Risiken für Haut und Augen herausgefiltert.

Auch Infrarotstrahlen werden so weit wie möglich ausgeschaltet. Die Röhren unterscheiden sich kaum von solchen, die auch im Haushalt als Lichtquelle benutzt werden können. Die für eine Lichttherapie erforderliche Beleuchtungsstärke erzielen die Geräte dadurch, dass mehrere Lampen auf kleinem Raum eingesetzt werden und das Licht durch eine Abdeckscheibe gleichmäßig verteilt wird.

Lesen Sie den ganzen Bericht auf: test.de/Lichttherapiegeraete

Testergebnisse: Lichttherapiegeräte und Wohlfühlleuchten

Medizinischer Hinweis!
Die Informationen auf dieser Homepage sind kein Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Inhalte dienen nicht zur Anleitung, eigenständige Diagnosen zu stellen oder eigene Behandlungen zu legitimieren. Bei starken und/oder langanhaltenden Beschwerden ist das Aufsuchen eines Arztes unabdingbar.

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