Xanthine

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Theophyllin, das weitaus am häufigsten eingesetzte Medikament aus der Gruppe der Xanthine, ist ein weiterer Vertreter der bronchienerweiternden Substanzen. Es entfaltet diesen Effekt aber über andere Wirkmechanismen als die Beta-2-Sympathomimetika und die Anticholinergika: durch eine (unselektive) Hemmung des Enzyms Phosphodiesterase kommt es zu einer Erhöhung des Signalmoleküls cAMP in den Muskelzellen der Bronchialwände. Dies bewirkt eine Entspannung der Brochialmuskulatur und folglich eine Erweiterung der Atemwege.

In niedrigen Dosierungen hat Theophyllin zudem eine leichte anti-entzündliche Wirkung, die unter anderem darauf beruht, dass auf die Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen wie den Leukotrienen gehemmt wird. Diese anti-entzündliche Wirkung steht bei selektiven PDE-4-Hemmern, wie Roflumilast, im Vordergrund. Chemisch ist Theophyllin übrigens eng verwandt mit dem Koffein und hat demnach auch eine vergleichbar anregende Wirkung auf den Körper.

Anwendungsgebiete

In der Dauertherapie von Patienten mit Asthma und COPD gehört Theophyllin zu den Ersatzmedikamenten und sollte laut aktuellen, in Überprüfung befindlichen Versorgungsleitlinien erst angewendet werden, wenn sich die Krankheiten mit anderen Medikamenten wie den Beta-2-Sympathomimetika oder Anticholinergika nicht zufriedenstellend behandeln lassen.

Eingeschränkt wird die Anwendung nicht zuletzt dadurch, dass der Blutspiegel des Mittels regelmäßig kontrolliert werden muss. Denn schon bei einer etwas zu hohen Dosierung besteht die Gefahr von – teils schwerwiegenden – Nebenwirkungen. Zudem sind zahlreiche Interaktionen von Theophyllin mit anderen Arzneimitteln möglich. Theophyllin steht zudem als Reservemedikament in der Behandlung von schweren, therapieresistenten Asthmaanfällen zur Auswahl.

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