In etwa jedem sechsten deutschen Haushalt leben Katzen. Doch so beliebt sie als Haustiere auch sein mögen, bei vielen Menschen lösen sie unangenehme allergische Reaktionen aus. Verantwortlich dafür ist ein Allergen mit einigen geradezu tückischen Eigenschaften. Nach der Hausstaubmilbenallergie ist die Katzenallergie die wohl zweithäufigste Allergie, die durch sogenannte Innenraumallergene ausgelöst wird. Bei uns erfahren Sie alles über die Ursache, Symptome und Behandlung der Katzenallergie.
Was ist eine Katzenallergie und wodurch wird sie verursacht?
Zunächst einmal ist an dieser Stelle ein verbreitetes Missverständnis zu klären: Die Katzenallergie wird oft auch als Katzenhaarallergie bezeichnet und in engem Zusammenhang mit anderen Tierhaarallergien gesehen. Auch wenn Katzenhaare bei der Verbreitung der Allergene eine zentrale Rolle spielen, sind sie nicht die eigentliche Ursache der Allergie. Diese wird vielmehr durch Allergene ausgelöst, die unter anderem im Speichel, in der Tränenflüssigkeit und in Hautschuppen von Katzen enthalten sind. Im Fokus steht dabei besonders ein Allergen, das in der Wissenschaft als Fel d 1 bezeichnet wird und häufig im Speichel, aber auch in Talgdrüsen und Hautzellen sowie im Blutserum und im Urin von Katzen zu finden ist. Darüber hinaus konnten bisher 18 weitere Katzenallergene identifiziert werden.
Problematisch ist vor allem, dass sich Katzenallergene sehr leicht verbreiten und auch an Wänden, Möbeln und anderen Gegenständen festsetzen. Sie lassen sich auch dann noch in Wohnungen nachweisen, wenn sich darin seit Jahren keine Katze mehr aufgehalten hat. Auch in Bussen, Kinos, Schulen und in Häusern, in denen niemals Tiere gehalten worden sind, konnten im dort vorhandenen Staub Katzenallergene in Mengen nachgewiesen werden, die ausreichen, um bei entsprechend sensibilisierten Menschen Symptome einer Katzenallergie auszulösen. Vor allem das Hauptallergen Fel d 1 besitzt eine außergewöhnlich gute Schwebfähigkeit. Deshalb hält es sich lange in der Luft, auch wenn die Katze, von der es stammt, längst nicht mehr in der Nähe ist.
Zur Diagnosestellung können neben einer sorgfältigen Anamnese verschiedene Allergietests wie Blutuntersuchungen, Pricktests oder Provokationstests durchgeführt werden. Aufgrund der Tatsache, dass sich Katzenallergene so leicht verbreiten und so lange haften bleiben können, kommt eine Katzenallergie auch dann als Ursache entsprechender Beschwerden in Betracht, wenn die betreffende Person keine Katzen hält und auch nicht direkt mit Katzen in Kontakt gekommen ist. Wenn ein entsprechender Verdacht aufgrund von bestimmten Symptomen vorliegt, sollten Patienten deshalb unabhängig von eventuellen Tierkontakten auch auf Katzenallergene getestet werden.
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